Nach Auskunft des Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga) sehen sich etwa 80 Prozent der Landgasthöfe in ihrer Existenz bedroht und stehen vor der Pleite. „Ohne Frage sieht sich die gesamte Gastronomie- und Hotellerie durch die Corona-Pandemie gravierenden wirtschaftlichen Folgen ausgesetzt. Wenngleich Lockerungen nach dem Shut-Down für die Branche vorgenommen wurden, bleiben vielfach die Bewirtungsflächen leer. Gerade in nicht-touristischen Regionen, welche nicht vom á la carte-Geschäft leben, sondern vielfach auf Feiern, Konfirmationen oder Hochzeiten angewiesen sind, gestaltet sich die Situation weiterhin schwierig. Ähnlich gravierend sieht die Situation bei den Schaustellerbetrieben aus“, schildert die tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Sabine Tippelt. Persönlich hatte Tippelt sich vergangene Woche mit Fred Hanstein, dem Landesvorsitzenden des Schaustellerverbandes, zu einem Austausch in Hohenbüchen getroffen.

„Wir sehen wie schnell sich beispielsweise Restaurants zu Corona-Hotspots entwickeln können. Deswegen bleiben entsprechende Beschränkungen von Teilnehmerzahlen auch mit der neuen Landesverordnung weiterhin notwendig“, erklärt die SPD-Wirtschaftspolitikerin weiter. Tippelt betont allerdings, dass man mit Augenmaß weitere Lockerungsschritte prüfen und dafür Sorge tragen werde, dass Wirtschaftshilfen auch da ankommen, wo sie dringend benötigt werden. „Am Mittwoch werden wir im Niedersächsischen Landtag den zweiten Nachtragshaushalt des Jahres 2020 verabschieden, der ein Sonderprogramm für Tourismus und die Gastronomie in Höhe von 120 Mio. EUR und einen branchenübergreifenden Notfallfonds in Höhe von 100 Mio. EUR zur Abwehr unzähliger Insolvenzen veranschlagt. In Anbetracht der prekären Situation, in denen sich die Landgasthöfe und Schaustellerbetriebe in unserem Land befinden und angesichts der großen gesellschaftlichen Bedeutung der Landgasthöfe und Volksfeste, sollten diese vom Notfallfonds in jedem Fall profitieren können!“, appelliert Tippelt abschließend.