Nach über 14 Jahren als Landtagsabgeordnete hat Sabine Tippelt viele Firmen und Betriebe im Landkreis schon mehrmals besucht - Umso mehr freut sie sich, wenn neue Gesichter hinzukommen und den Schritt in die Selbstständigkeit gehen.

Eines dieser neuen Gesichter ist Lena-Lynn Naraschkéwitz, die in Boffzen eine Manufaktur für handgemachte Seife gegründet hat. Sie verwendet für ihre rein pflanzlichen Seifen viele Zutaten, die hier aus der Region stammen. „Nach Theorie im Business-Studium und Praxis bei einem Duftstoffhersteller wollte ich etwas selbst kreieren. Jetzt habe ich sogar das Glück, dies in meiner Heimat mit Zutaten aus dem Weserbergland tun zu können“, freut sich die gebürtige Hamelnerin. Ihre handgemachte Seife kommt nicht nur auf Märkten und im Online-Shop gut an: Naraschkéwitz stellt eine extra für die Landesgartenschau gefertigte Seife her, die „Blooming Valley“ getauft wurde.

„Gute Seife aus lokalen Zutaten ist eine tolle Startup-Idee, die ich hier so noch nicht gesehen habe“, erklärt Sabine Tippelt bei ihrem Besuch der Manufaktur. „Und ich habe direkt etwas Neues gelernt: Dass es auch Seife für die Haare gibt, ist vorher an mir vorbeigegangen. Aber gerade aus Sicht der Nachhaltigkeit ist das eine tolle Sache“, betont die Landtagsabgeordnete. Der Umwelt-Aspekt spielt neben dem aufwendigen Herstellungsverfahren eine zentrale Rolle in der River Valley Soap Company: Die Seife wird in Graspapier eingewickelt, für die Dusche gibt es extra Seifensäckchen und -handschuhe. „So lässt sich eine Menge Plastik und unnötige Zusatzstoffe sparen“, erklärt die Geschäftsführerin.

Naraschkéwitz hat außerdem eine Frage beantwortet, die im Zuge der Pandemie sicherlich viele beschäftigt: „Feste Handseife ist bei korrekter Anwendung nicht unhygienischer als Flüssigseife“. Keime überleben auf der Seifenoberfläche nicht lange und können sich beispielsweise auch auf dem Pumpmechanismus eines Seifenspender ansammeln. „Wer sich die Hände gründlich und lange mit Seife einreibt und danach gut abtrocknet, ist auf der sicheren Seite, egal ob Fest- oder Flüssigseife“, erläutert Naraschkéwitz. In ihrem Sortiment sind neben Seife und Seifenzubehör auch Kerzen zu finden. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Manufaktur noch in diesem Jahr in eine größere Ladenfläche im selben Industriegebiet umziehen. „Mehr Platz können wir mittlerweile gut gebrauchen und dann können Kundinnen und Kunden die Seife auch besser vor Ort begutachten und kaufen“, freut sich Naraschkéwitz bereits.

Sabine Tippelt besuchte die Manufaktur gemeinsam mit Mitgliedern aus dem SPD-Samtgemeindeverband Boffzen und dem Unterbezirksvorstand. „Wir konnten heute ein innovatives Startup kennenlernen und dabei noch einiges über die Herstellung und Verwendung von Seife lernen“, erklärten diese nach ihrem Besuch. Von der Qualität der Seife live überzeugt, nahmen sie auch direkt ein paar Stücke Seife mit.