Auch die Gipsindustrie ist von stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten betroffen. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) gemeinsam mit Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Stadtoldendorf die VG Orth in Stadtoldendorf, um sich mit Geschäftsführer Thomas Bremer auszutauschen.

Bremer kam gleich zu Beginn des Gesprächs zur Sache: „Es gibt nichts zu beschönigen. Die Situation ist ernst. Die Politik muss sich dafür einsetzen, dass die Unternehmen an Rohstoffe kommen“, forderte der Geschäftsführer. Er verdeutlichte, dass eine Ausweitung des Gipsabbaus im Harz für die VG-Orth sehr wichtig sei, um die Produktion langfristig am Laufen zu halten. Eine Ausweitung wurde im kürzlich verabschiedeten niedersächsischen Landesraumordnungsprogramm (LROP) nicht aufgenommen. „Durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise muss bei der Rohstoffgewinnung und auch bei der Energieversorgung alles auf den Prüfstand gestellt werden“, entgegnete Sabine Tippelt.

Nach einem kontroversen Austausch zum Gipsabbau besprachen Tippelt und Bremer Möglichkeiten, mit der Inflation und den starken Preissteigerungen im Energiebereich umzugehen. Wie sich wirtschaftliche Ängste auf die Gemüter der Menschen im Land auswirken, besorgt die Politikerin und den Unternehmer gleichermaßen: „Aktuell sehe ich keinen Optimismus, die Leute haben nichts, was ihnen Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation macht“, betonte Bremer. Er verwies auf die Finanzkrise, in der das politische Krisenmanagement Zuversicht ausgestrahlt habe, was letztlich auch dazu geführt habe, dass man die Krise besser überstanden hat. „Bei allen Problemen müssen wir auch jetzt irgendwie eine Vision schaffen, die den Leuten Zuversicht gibt. Angst frisst die Seele auf, so kommen wir nicht aus dieser Krise“, so Bremer. Sabine Tippelt stimmte ihm in dieser Sache zu: „Wir müssen die Leute mitnehmen und verdeutlichen, dass wir die Probleme sehen und nach Lösungen suchen. Ich hoffe, dass das jetzt vom Bundeswirtschaftsminister angekündigte Paket zur Energiesicherung ein erster Schritt auf diesem Weg ist.“