Vergangene Woche besuchte die örtliche Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt die in Holzminden ansässige Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der STEP. Dabei tauschte sie sich gemeinsam mit der Co-Vorsitzenden der SPD-Holzminden Manuela Schäfer mit der neuen Einrichtungsleiterin Stephanie Dirks sowie dem zuständigen Fachabteilungsleiter Torsten Köster aus.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit ist die Suchtberatung für den gesamten Landkreis Holzminden. Dabei werden Betroffene, suchtgefährdete Personen und deren Angehörige bzw. Bezugspersonen beraten sowie Präventionsarbeit betrieben. Die STEP bietet ein niedrigschwelliges Angebot für alle Personen, für einen Erstkontakt sind keine Unterlagen erforderlich. Zur Inanspruchnahme kann entweder telefonisch, per Mail oder persönlich vor Ort ein Termin vereinbart oder die offene Sprechstunde aufgesucht werden. Pandemiebedingt musste die offene Sprechstunde eingeschränkt werden, zeitgleich wurden jedoch die Möglichkeiten zur telefonischen Beratung ausgeweitet und jüngst um die Online-Beratung ergänzt. Klar ist aber auch, dass die digitalen Möglichkeiten einen persönlichen Kontakt nicht ersetzen können. Das zeigte sich auch im Nutzungsverhalten der Ratsuchenden.

Weiteres Standbein ist die Arbeit mit Jugendlichen im Landkreis. Dabei stellt die mobile aufsuchende Jugendarbeit der STEP eine Ergänzung zu den Jugendzentren in den Kommunen dar. Je nach Kommune sind die Bedarfe unterschiedlich ausgeprägt. Drei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter versuchen mit ihrer Arbeit, Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren in ihrer Lebenswelt zu erreichen. Zusätzlich dazu betreibt die STEP das bekannte Gelbe Mobil. Das Gelbe Mobil bietet einen Ort, an dem sich unterschiedliche Generationen begegnen, in Kontakt kommen und miteinander Entfaltungsspielräume gestalten können.

Darüber hinaus bietet der Träger landkreisweit die Assistenz beim Wohnen an, ein einzelfallbezogenes, aufsuchendes Angebot der ambulanten Eingliederungshilfe, sowie das stepcafé, ein niedrigschwelliges Kontaktcafé für chronisch Alkoholabhängige und Streetwork in der Stadt Holzminden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind ein zentraler Bestandteil der Arbeit in allen Bereichen. „Der Gesprächsbedarf der Jugendlichen hat sich stark erhöht und wir beobachten unabhängig von den Altersstrukturen in allen Arbeitsbereichen eine Zunahme von Depressionen und Angststörungen“, erläutert Einrichtungsleiterin Stephanie Dirks. Fachabteilungsleiter Torsten Köster ergänzt: „Die Zielgruppe der Jugendlichen bereitet mir große Sorgen für die kommenden Jahre. Es ist ein entwicklungspsychologisches Drama, was sich vor unseren Augen abspielt.“ Auch bei Suchterkrankungen rechnen die beiden mit weiter zunehmenden Problemlagen. Viele Personen, die vorher schon Probleme hatten, würden jetzt Gefahr leiden komplett abzudriften.

Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt betonte im Rahmen des Gesprächs immer wieder die Wichtigkeit der STEP für den Landkreis. „Das Angebot der STEP ist für die verschiedenen Zielgruppen hier vor Ort unverzichtbar und muss weiter gefördert werden.“