Die SPD-geführte Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag die Weiterentwicklung der Fachkräfteinitiative beschlossen. Sie sieht den 2014 mit den Arbeitsmarktpartnerinnen und –partnern erarbeiteten Handlungsrahmen der Initiative weiterhin als Basis der Zusammenarbeit der beteiligten Ressorts und Arbeitsmarktakteure an.

Sabine Tippelt macht deutlich, dass die ökonomischen Rahmenbedingungen im Land aktuell exzellent sind und die Arbeitslosigkeit sich auf dem niedrigsten Niveau seit der deutschen Wiedervereinigung befindet. Jenseits aller außenwirtschaftlichen Risiken müsse man sich aber den Herausforderungen von Demografie, Digitalisierung und Globalisierung erfolgreich stellen, um den Fachkräftemangel, der sich in allen Ländern abzeichne, in den Griff zu bekommen. Daher werden die Aktivitäten des Landes jetzt auf folgende Schwerpunktfelder konzentriert:

  • Mobilisierung der inländischen Erwerbspersonenpotenziale: beispielsweise weitere Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren, verbesserte Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen, attraktivere Gestaltung von Berufen im Gesundheits- und Erziehungswesen.

  • Gesteuerte und qualifizierte Zuwanderung sowie Arbeitsmarktintegration aller Gruppen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte: dazu gehören neben der bereits praktizierten verbesserten Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beispielsweise das aktive Anwerben ausländischer Fachkräfte in Mangelberufen und das Gewinnen von mehr ausländischen Studierenden als Fachkräfte.

  • Erweiterung von Bildungspotenzialen: beispielsweise Stärkung der dualen Berufsaus­bildung, der betrieblichen Aus- und Fortbildung sowie des lebenslangen Lernens, Stär­kung der Berufsschulen insbesondere durch bessere Versorgung mit Lehrkräften, ver­besserte Beratungsstrukturen für Studienabbrecher/innen.

In den Aktionsplan sollen auch die in den vergangenen Jahren bereits eingeleiteten Maßnahmen fortgeführt bzw. erweitert werden. Dazu gehören der flächendeckende Aufbau von Jugendberufsagenturen, die Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, das Fachhochschulentwicklungsprogramm und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Zur regionalen Verankerung der Fachkräfteinitiative werden auch weiterhin mit dem ESF-Programm „Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse" acht landkreisübergreifende Projekte flächendeckend in Niedersachsen unterstützt. Die Verlängerung der Anerkennung der Bündnisse für weitere drei Jahre ist in Vorbereitung.