Das Aktionsbündnis „Wir zeigen Gesicht! Rettet die Reisebüros – rettet die Touristik!“ rief am 29.4. zu bundesweiten Demonstrationen auf. Auch Natascha Harsing vom Reisebüro TUITRAVELStar aus Holzminden machte sich dafür auf den Weg nach Hannover, um für ihre Branche, ihre Existenz und die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter zu kämpfen. „Denn was vielen Menschen nicht bewusst ist: Wir sind ein ´kleines`, inhabergeführtes Reisebüro“, so Harsing. Während die Großkonzerne wie TUI oder Lufthansa staatliche Unterstützungen erhalten, bleiben die zehntausenden klein- und mittelständischen Unternehmen fast völlig unbeachtet. Und das: obwohl die Reisbüros mit etwa 11 000 Betrieben 80 000 bis 100 000 Arbeitsplätze sichern.

„Außerdem haben Reisebüros eine Verantwortung gegenüber ihren Kunden“, betont Natascha Harsing. „Wir arbeiten weiter und bekommen kein Geld für unsere Arbeit. Im Gegenteil wir müssen das verdiente Geld an die Veranstalter zurückzahlen. Wir öffnen die Büros – aber nur um zu stornieren“, so die Inhaberin. Ein wirkliches Ende der Situation sei nicht in Sicht.

Ebenfalls auf den Weg nach Hannover machte sich auch die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt. In ihrer Funktion als tourismuspolitische Sprecherin war es ihr ein besonderes Anliegen die Demo zu besuchen und mit den Geschäftsinhabern ins Gespräch zu kommen. „Mir ist selbstverständlich bewusst, dass die aktuelle Situation eine Katastrophe für die gesamte Tourismusbranche und somit natürlich auch für die Reisebüros ist. Ich werde die Sorgen der Unternehmer mitnehmen und mich für die Anliegen der klein- und mittelständischen Reisebüros starkmachen“, so Tippelt.

Die Landtagsabgeordnete bekräftig darüber hinaus noch einmal, dass das Land die niedersächsischen Unternehmen die direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig sind nicht im Regen stehen lassen darf. „Niedersachsen ist für Touristinnen und Touristen ein begehrtes Reiseziel. Allein im letzten Jahr wurden mehr als 46 Millionen Übernachtungen und über 15,4 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland gezählt. Es braucht eine Perspektive für die Unternehmen, deren Existenz vom Tourismus abhängt. Die Corona-Pandemie darf nicht zum Kollaps eines gesamten Wirtschaftssektors führen. Daher setzte ich mich unter anderem weiterhin dafür ein, dass einen gesonderten Rettungsschirm auf Bundesebene geben muss, der die Tourismusbranche am Leben hält und ihr wieder auf die Beine hilft“, so Tippelt abschließend.