Am Mittwoch besuchte der Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Grundschule Hehlen. Die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) des Schulträgers und der stellvertretende Bürgermeister waren ebenfalls vor Ort.

Rektor Dirk Lienig freute sich sehr über den Besuch des Kultusministers: „Das ist das erste Mal seit 1958, dass uns ein Kultusminister besucht“, scherzte er mit Blick auf das Gründungsjahr der Schule. Als sportfreundliche Schule und „Talentschule des Sports“ wird in der Grundschule Hehlen besonderer Wert auf den Sportunterricht und Bewegung gelegt. Dementsprechend gab Dirk Lienig den Gästen einen kurzen Einblick in den Ablauf einer Sportstunde, inklusive einer akrobatischen Vorführung der Schülerinnen und Schüler: Zu einer kurzen Musikeinlage wurden mehrere Übungen vorgeführt. Anschließend folgte nicht nur der Applaus der Gäste, sondern auch Rückmeldung der Mitschüler zur Aufführung der anderen. „Wir legen viel Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig Feedback geben und so besser beobachten und lernen können“, erläutert Lienig. Auf die Präsentation an den Ringen folgten Übungen an den Tauen und am Reck. Den Abschluss bildeten drei Schüler am Boden, die die Gäste mit ihren Saltos besonders beeindruckten. Nicht nur der Schulleiter lobte die Schüler, auch der Kultusminister war sichtlich begeistert: „Das war wirklich eine beeindruckende Leistung, danke für eure Vorführung“, so Grant Hendrik Tonne.

Anschließend führte Lienig die Gäste durch die Schule. Bei der Schulbücherei angekommen, merkte Kultusminister Tonne an, dass die Mischung zwischen Digitalisierung und analogem Lernen entscheidend sei. „Die Schulen sollen selbstverständlich weiter digitalisiert werden, aber das heißt nicht, dass die Bücher aus den Schulen verschwinden sollen“, erklärt Tonne. Bei der Besichtigung kam der Kultusminister auch mit Schülern in den Klassen ins Gespräch. Zum Abschluss bekamen die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, Fragen an den Kultusminister zu richten. Darunter waren auch persönliche Fragen, zum Beispiel wie Tonne die Pandemiezeit erlebt hat. Mit Blick auf den kommenden Herbst stellte der Kultusminister klar: „Wir wollen die Schulen offenhalten.“

Nach dem Besuch der Grundschule ging es mit einer Besichtigung der Oberschule Bodenwerder weiter. Rektorin Corinna Heinze hatte im Informatikraum eine besondere Vorführung parat: Statt mechanische Roboter hatten ihre Schüler einen menschlichen Roboter programmiert. Die ausgewählte Schülerin bekam von ihren Mitschülern präzise Anweisungen, in welcher Schrittfolge sie eine Holzkiste von A nach B bringen sollte. Auch bei dem Besuch in Bodenwerder standen die Fragen der Schüler jedoch im Mittelpunkt. Im Gespräch mit dem Kultusminister interessierte die Schülerinnen und Schüler aus der Schülervertretung besonders, wie es im Herbst mit dem Unterricht weitergeht. Die Schüler und der Minister waren sich einig, dass Videokonferenzen Präsenzunterricht nicht ersetzen. „Die Schulpräsenzpflicht ist eine große Errungenschaft, deshalb werden wir uns sehr für flächendeckenden Präsenzunterricht einsetzen“, betonte der Kultusminister. Dabei müsse man selbstverständlich auf Schüler Rücksicht nehmen, die Risikogruppen angehören und entsprechend Lösungen finden, entgegnete er auf die Frage eines Schülers. Insgesamt betonte Tonne, dass den Schulen mit Blick auf mögliche Schließungen eine besondere Bedeutung zukommen müsse. Es müssten also besondere Bedingungen bestehen, um eine Schulschließung zu rechtfertigen. Nach dem Austausch war der Kultusminister von dem Interesse und Engagement der Anwesenden begeistert: „Die Schule kann stolz auf ihre aktive Schülervertretung sein“, erklärte Grant Hendrik Tonne.