Vor gut einem Monat hatte die Deutsche Bahn die Hiobsbotschaft bekanntgegeben: Zum Fahrplanwechsel 2024 (10.12.2023) entfallen die drei ICE-Fahrten, die Elze, Alfeld und Kreiensen an die Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Göttingen anbinden.

Bislang gab es morgens zwei Direktverbindungen nach Hamburg, die für den Nachmittag eingeplante Verbindung in Richtung Süden war zuletzt bereits entfallen.

Die Ankündigung ist vor Ort auf großes Unverständnis gestoßen. Die Fernverkehrszüge sind wichtiger Bestandteil des Angebotskonzepts im Schienenpersonenverkehr in Südniedersachsen und sind neben der schnellen Anbindung an die Oberzentren Hannover und Göttingen eine wichtige Pendlerstrecke nach Hamburg. Auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat mehrere Züge der RB 84 zwischen Holzminden und Kreiensen auf die Fernverkehrsverbindungen ausgerichtet, die nun ihren verkehrlichen Sinn verlieren.

SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt zeigt sich über das Vorgehen der DB stark verärgert: „Von der Streichung der Verbindungen habe ich, wie viele andere auch, erst aus der Presse erfahren. Die Kurzfristigkeit stellt uns alle vor große Probleme. Eine Veränderung bzw. Ausweitung des Nahverkehrsangebots kann aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr realisiert werden.“

Tippelt und ihre SPD-Landtagskollegen René Kopka (Einbeck) und Sebastian Penno (Northeim) hatten bereits Mitte Oktober gemeinsam das Gespräch mit Staatssekretär Frank Doods aus dem Wirtschaftsministerium zu dem Thema gesucht. Dieser hat sich daraufhin an den Vorstandsvorsitzenden der DB Fernverkehr AG Herrn Dr. Michael Peterson gewandt. In dem Schreiben heißt es unter anderem:

„Wir bitten Sie daher ausdrücklich, Ihre kurzfristige Entscheidung zur Streichung zunächst mindestens für das Fahrplanjahr 2024 zurückzunehmen, damit die Möglichkeit besteht, für die Fernverkehrszüge im Leinetal, die insbesondere für Berufspendler eine hohe Bedeutung haben, Alternativen auszuloten zu können und die notwendigen Anpassungen auf der RB 84 im Rahmen eines geordneten Planungsprozesses umsetzen zu können.“

Sabine Tippelt erklärt dazu abschließend: „Die Deutsche Bahn bewirbt mit ihrem Fahrplanwechsel eine Ausweitung des Angebots sowie „Direktverbindungen und mehr Möglichkeiten für die Regionen“. Außerdem soll langfristig ein Deutschlandtakt erreicht werden. Leider erleben wir nun das Gegenteil – der ländliche Raum wird nicht gestärkt, sondern weiter abgehängt.“