Die letzten Termine ihrer diesjährigen Sommerreise führten Sabine Tippelt in die Landbäckerei Grube in Deinsen sowie in Biel’S Backhaus in Delligsen. Zweimal hieß es also früh aufstehen und ab in die Backstube, um dabei zu sein, wenn Brötchen, Brot, Kuchen und andere Leckereien entstehen.

Biels Backhaus 2

In beiden Betrieben wird schnell klar, dass trotz der Größe noch sehr viel Wert auf Handarbeit gelegt wird. „Der Teig wird selbstverständlich selbst gemacht. Die Rezeptur hat sich dabei in den letzten 50 Jahren nicht verändert und jedes Brot ist von Hand hergestellt“, weiß Bäckermeister Markus Grube zu berichten. In Biel’S Backhaus sieht das nicht anders aus. „Die Brötchen sind das einzige Produkt, das maschinell hergestellt wird. Auf Grund der großen Mengen ist das heutzutage nicht anders möglich. Sonst legen wir großen Wert auf Handarbeit“, so Bäckermeister Karl René Biel. Unweigerlich fällt das Gespräch auch auf die immer größer werdende Konkurrenz durch Tankstellen und Discounter, die es den Bäckereien mit ihrer niedrigen Preisgestaltung immer schwerer machen Waren zu verkaufen. „Die Brötchen die sie an der Backtheke im Supermarkt kaufen sind dort nur gebräunt, mit backen hat das nichts zu tun“, so Grube zu der Thematik. Sein Kollege Biel meint dazu: „Wir Bäcker verrichten gutes deutsches Handwerk, das hat seinen Preis. Wir sind gegen die Käfighaltung von Brot und Brötchen“.
Auch die Hauptarbeitszeiten in den Bäckereien sind Themen der Gespräche. So beginnt die Schicht in Biels Backhaus etwa um halb 1 und in der Landbäckerei Grube gegen 0 Uhr. Um 8 Uhr ist die Hauptarbeit in den Backstuben dann erledigt. In den Filialen geht es jetzt erst wirklich los. Hier werden die zuvor angelieferten Backwaren verkauft und parallel von geschultem Personal weitere Brötchen vor Ort gebacken. Insgesamt 12 Filialen betreibt die Landbäckerei Grube, bei der Bäckerei Biel sind es ganze 17. Dementsprechend groß ist die Anzahl der Mitarbeiter. „Wir beschäftigen insgesamt rund 170 Mitarbeiter, etwa 35 davon direkt in der Backstube, die restlichen in den Filialen“, weiß der Verkaufsleiter bei Biel’s Backhaus, Hendrik Biel zu berichten. Des Weiteren bilden beide Betriebe auch neue Mitarbeiter aus. „Wir haben zur Zeit 4 Auszubildende, als Novum in der Betriebsgeschichte handelt es sich bei allen um Frauen“, führt Biel weiter aus. „Insgesamt wird es aber immer schwieriger junge Menschen für den Beruf des Bäckers zu begeistern. Ein Problem sind sicherlich die ungünstigen Arbeitszeiten“, so Markus Grube.

Sabine Tippelt bringt des Weiteren in beiden Betrieben das Thema der immer weiter zunehmenden bürokratischen Anforderungen zur Sprache, unter denen das Handwerk massiv leidet. Abschließend zeigte sie sich in beiden Betrieben sehr erfreut über die viele „Handarbeit“. „ Ich bin positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass es in derart großen Betrieben möglich ist so viele Produktionsschritte von Hand zu machen“, so die heimische Landtagsabgeordnete.