100. Weltfrauentag: SPD-Frauen erinnern an überwundene Hindernisse auf dem Weg zur Gleichberechtigung
Mit einem symbolischen Hürdenlauf vor dem Niedersächsischen Landtag haben die weiblichen Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion am (heutigen) Dienstag an den ersten Weltfrauentag vor 100 Jahren erinnert. Insgesamt zwölf Hindernisse, die historische Errungenschaften aber auch Rückschläge auf dem Weg zur Gleichberechtigung darstellen, wurden in historischen Kostümen überwunden. Auch die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt nahm in einem 'historischen' Kostüm teil.
Sie demonstrierte, wie die Frauen um 1928 'die Hürde nahmen' um erstmals an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
„Der Weg der Frauen zu mehr Gleichberechtigung war und ist ein Hürdenlauf. Mit welchem Durchhaltevermögen die Frauen diese Hürden genommen haben, wollen wir mit unserem Parcours darstellen“, erklärte Ulla Groskurt, frauenpolitische Sprecherin, bei der Veranstaltung in Hannover.
Einige Stationen:
um 1911 erste Frauen an deutschen Universitäten,
1918 aktives und passives Wahlrecht für Frauen in Deutschland,
1928 erstmals Sportlerinnen bei Olympischen Spielen,
1949 Gleichberechtigung von Mann und Frau als Grundrecht,
1952 Mutterschutzgesetz,
1961 Familienrechtsänderungsgesetz,
1970 Zulassung von Frauenfußball,
1988 Einführung der 40-Prozent-Frauenquote in der SPD,
1993 Heide Simonis erste deutsche Ministerpräsidentin,
2000 Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes.
Aber es gab nicht nur Fortschritte: Das schwärzeste Kapitel der deutschen Geschichte, die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945, sorgte auch in der Frauenpolitik für Rückschläge. So wurde Frauen das passive Wahlrecht aberkannt. Als Rückschlag aus der jüngsten Vergangenheit wurde von den SPD-Frauen die Novelle des niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetzes 2010 angesehen.
„Der Hürdenlauf ist nicht zu Ende. Es liegen noch weitere Hindernisse vor den Frauen in Deutschland. Unsere Forderungen lauten: gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent für alle Gremien und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft“, erklärte Groskurt.