Kaierder pflanzen ihren eigenen Wald

Bei der Aktion „Mitmachen – Vielfalt schaffen“ pflanzen rund 100 Helfer mehr als 1 000 Bäume

Die Spuren des Orkans Kyrill sind vielerorts auch nach über einem Jahr noch sichtbar. Im Kaierder Dornbachtal war dem Sturm im Januar 2007 ein sechs Hektar großes Waldstück zum Opfer gefallen. Am Sonnabend halfen mehr als 100 Freiwillige, die verwüstete Fläche wieder aufzuforsten. Sie pflanzten im Rahmen der Aktion „Mitmachen – Vielfalt schaffen“ mehr als 1 000 junge Bäume.

Bewaffnet mit Spaten und Schaufel hatten sich die jungen und älteren Helfer am Sonnabendvormittag auf den Weg ins Dornbachtal gemacht. Unter ihnen waren etwa eine Gruppe aus Schülern und Lehrern der Realschule Delligsen, eine Konfirmandengruppe aus Kaierde und viele Mitglieder des Kaierder Heimatvereins.

Bevor es an die Arbeit ging, erklärten der Grünenplaner Forstamtsleiter Hauke Bruns und der Kaierder Revierleiter Michael Bothe, welche Baumarten gepflanzt werden sollten: Neben Kirsche, Buche und Ahorn waren auch die seltenen Elsbeer-Bäume ausgesucht worden. „Diese Art zeichnet sich durch besonders hartes und wertvolles Holz aus“, so Bruns.

Anschließend begannen die motivierten Helfer in kleinen Gruppen, die Fläche zu bepflanzen. Mehrere Forstamtsmitarbeiter standen ihnen zur Seite und zeigten die Stellen, an denen Löcher gegraben werden sollten.

Auch die Landtagsmitglieder Sabine Tippelt und Klaus Krumfuß und der Kaierder Ortvorsteher Andreas Feldgiebel fassten mit an. Einige der älteren Helfer erinnerten sich zurück. Sie hatten bereits vor 40 Jahren mitgeholfen, das Waldstück aufzuforsten. Die damals gepflanzten Fichten hatten bis zum Orkan vor einem Jahr auf der Fläche gestanden.

Nach rund zweistündiger Arbeit waren mehr als 1 000 junge Bäume in die Erde gebracht worden. Mitglieder des Heimatvereins versorgten die Helfer anschließend mit Bratwurst und Getränken. In den nächsten Jahren wird dann nach und nach ein vielfältiger Mischwald mit blühenden Kirch- und Elsbeerbäumen wachsen. „Die Kaierder haben dann ihren eigenen, ganz besonderen Wald“, sagte Bruns.

Die Aktion war Teil eines bundesweiten Projektes, zu dem der Forstwirtschaftsrat und der Holzwirtschaftsrat aufgerufen hatten. Anlass war die UN-Weltkonferenz in Bonn, die in vier Wochen stattfindet. Allein in den Niedersächsischen Landesforsten wurden am Sonnabend in 26 Forstämtern 26 verschiedene Baumarten auf 26 Hektar gepflanzt.

Text: Jan Wiedemann