Der Bildungsexperte der SPD - Landtagsfraktion Stefan Politze aus Hannover, war im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bildung.Zukunft.Niedersachsen" zu Gast im Landkreis. Zunächst ging es für Politze am Nachmittag, in Begleitung seiner SPD-Landtagskollegin Sabine Tippelt zur BBS nach Holzminden. Nach einem guten Gespräch mit Schulleiter Andreas Hölzchen sah man sich hier noch den sanierten Bereich der Schule an. Im Anschluss ging es weiter nach Bodenwerder ins „Parkhotel Deutsches Haus“.

Viele Gäste, darunter Elternvertreter und Lehrer, waren hier der Einladung der heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt gefolgt um von Stefan Politze mehr über die Novellierung des niedersächsischen Schulgesetzes zu erfahren. Nach einer kurzen Einleitung durch Sabine Tippelt, die sich dabei nochmals erfreut über den Beschluss zur Bildung einer IGS in Bodenwerder zeigte, startete Stefan Politze seinen Vortrag.

Gleich zu Beginn machte er deutlich, dass das Thema Bildung für die rot-güne Landesregierung von immens hohem Stellenwert ist „Für die Förderung von Ganztagsschulen stehen 260 Millionen Euro im Haushalt, hinzu kommen über 20 Millionen Euro für Lehrerfortbildungen, um der Inklusion endlich gerecht zu werden“, so der Landtagsabgeordnete Politze. Das Thema Inklusion nimmt dann auch in der Diskussion einen großen Stellenwert ein, kontrovers dikutierte man mit Eltern und Lehrer über ihre Ängste und Bedenken. Dabei wird deutlich, dass noch ein weiter Weg zu gehen ist, bis Inklusion hundertprozentig funktionieren kann. Diesen Weg, so wird aber auch klar, ist die Landeregierung gewillt zu gehen.

Ein weiteres wichtiges Thema, sowohl für Politze und Tippelt, als auch für die anwesenden Gäste in Bodenwerder, war die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren. „Weniger Stress für die Schüler, durch eine schlankere Stundentafel und längere Lernzeiten auf der einen Seite, sowie spürbar weniger Korrekturaufwand für die Lehrer auf der anderen Seite“ zwei der Argument die Politze für die Rückkehr zu G9 zum Ausdruck bringt.

In der abschließenden, lebhaften, aber stets ruhigen und sachlichen Diskussion hatten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, bis dahin nicht beantwortete Fragen zu stellen. Speziell aus der Samtgemeinde Echershausen-Stadtoldendorf, wo die Zusammenlegung der Oberschule Stadtoldendorf, sowie der Haupt- und Realschule Eschershausen geplant ist, gab es einigen Klärungsbedarf. Die Frage zur Bestandsgarantie der „Nebenstelle“ Stadtoldendorf kam ebenso zur Sprache, wie die Frage, ob eine gemeinsame IGS an zwei Standorten möglich sei. Stefan Politze macht hierzu deutlich, dass Bestandsgarantien in Niedersachsen generell nie möglich sind, da der Schulträger vor Ort letztlich die Entscheidung trifft. Zudem fügte er aber auch an, dass es in Niedersachsen insgesamt 408 gut funktionierende, zweigeteilte Schulen gibt. „Eine zweigeteilte IGS sei prinzipiell möglich, aber nur sinnvoll, wenn die Schulstandorte nicht zu weit voneinander entfernt liegen“ , so Politze abschließend.

Als kleines Dankeschön hielt Sabine Tippelt für ihren Landtagskollegen zum Abschluss einen Präsentkorb mit heimischen Spezialitäten bereit.