Baltikum1
Das Parlament in Tallinn

In der vergangenen Woche bereiste eine fast 30-köpfigen Unternehmerdelegation die baltischen Staaten. Mit dabei auch die Vorsitzende im Wirtschaftsausschuss des Niedersächsischen Landtags Sabine Tippelt (SPD). Stationen der Reise waren die Republiken Litauen, Lettland und Estland. Bei den politischen Gesprächen und den Unternehmertreffen ging es darum, die bereits bestehenden Beziehungen weiter auszubauen und um die Identifizierung von neuen Geschäftsfeldern und -partnern. Estland, Lettland und Litauen sind schließlich nach wie vor eine wichtige Drehscheibe im Ost-West-Handel. In allen Gesprächen wurden Chancen für die niedersächsische Wirtschaft ausgelotet, die aus zusätzlichen EU-Fördermitteln für Großprojekte wie z. B. den Ausbau der Gleistrasse Rail Baltica oder der Autobahn Via Baltica erwachsen. Weiter ging es auch um Kooperationsmöglichkeiten des Jade-Weser-Ports mit den baltischen Häfen, um Perspektiven für die Anbindung des Wachstumsmarktes Osteuropa zu entwickeln.


Die Delegationsreise führte zunächst nach Litauen. In der Hauptstadt Vilnius wurden Gespräche über geplante Großprojekte, die für Niedersachsen von besonderem Interesse sind - wie z. B. der Tiefwasserhafen in Klaipeda und die intermodalen Logistikzentren in Klaipeda, Kaunas und Vilnius geführt. Litauen ist insbesondere ein wichtiges Transitland für Gütertransporte nach Weißrussland und in die Ukraine. Für die niedersächsische Wirtschaft bieten sich in Litauen vor allem Chancen in den Bereichen Elektrotechnik sowie hochkomplexe Elektronik, Energietechnik, energiesensibler Anlagenbau, klassischer Maschinenbau und Medizintechnik an

Danach führte die Reise weiter nach Lettland, dem wachstumsstärksten Land der EU. Im derzeitigen Aufschwung sind hier besonders Anlagen und Ausrüstungen, Chemieerzeugnisse, Elektrotechnik, Baubedarf sowie Lebensmittel gefragt. Beim Treffen mit dem Wirtschaftsminister Daniels Pavluts unterstrich dieser erneut die große Bedeutung, die er der niedersächsischen Wirtschaft im internationalen Austausch beimisst. Die Abgeordneten des niedersächsischen Landtages tauschten im lettischen Parlament ihre Erfahrungen mit Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschafts-, Landwirtschafts-, Umwelt- und Regionalpolitik aus. Die mitgereisten Unternehmer konnten sich in Riga von der Leistungsfähigkeit der lettischen Logistik und Thermotechnik überzeugen.

Zum Abschluss der Reise ging es weiter nach Estland. Hier gehören Finanzdienstleistungen, Transport/Logistik, Tourismus, Handel, Telekommunikation, E-Commerce und IT-Services, die Immobilien- und Baubranche, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Speziell die Hauptstadt Tallinn nimmt hier eine bedeutende Rolle ein. Die mitgereisten Politiker folgten Einladungen ins Wirtschaftsministerium sowie ins Parlament.

Insgesamt ging es überall um die konkrete weitere Gestaltung der bilateralen Beziehungen mit den einzelnen Ländern für das Jahr 2014 und die Ausweitung der schon bestehenden Kontakte in den Bereichen Energieeffizienz und Bildung sowie in die Förderung von Mittelstand, Wissenschaft und Technik. Sabine Tippelt zeigte sich zum Abschluss der Reise sowohl mit dem Ablauf, als auch mit den Ergebnissen sehr zufrieden. So fanden die Gespräche auf allen Ebenen in einer sehr offenen und herzlichen Atmosphäre statt.