„Unterwegs für den Wechsel“ war der Spitzenkandidat der SPD, Stephan Weil, am vergangenen Freitag im Wahlkreis der Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt, dem Landkreis Holzminden. Dabei präsentierte er sich nicht nur seinen Parteifreunden, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern der Region und dort ansässigen Firmen.

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Angela Schürzeberg, Stephan Weil und Sabine Tippelt im Gespräch mit Tagesmüttern.

Auf seiner 14 – tägigen Sommertour durch Niedersachsen, will sich der Hannoveraner Oberbürgermeister selbst ein Bild von den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen und Betriebe in den einzelnen Regionen in Niedersachsen machen. Sein Besuch im Landkreis Holzminden begann am Freitag bereits um acht Uhr mit einem Treffen mit der Landrätin Angela Schürzeberg im Kreishaus. Anschließend trafen sich die drei Politiker Weil, Tippelt und Schürzeberg mit Tagesmüttern des Vereins „Kinderbetreuung Holzminden“ und einer Vertreterin vom Präventiven Familienhebammenprojekt. Dabei wurde schnell deutlich, dass sich Hebammen und Tagesmütter großen Problemen gegenüber sehen. Nach intensiven Diskussionen und einem angeregten Austausch war für den Ministerpräsidentenkandidaten klar, dass es zwischen Tagesmüttern und Krippen mindestens eine gleichberechtigte Konkurrenz geben müsste.

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Sabine Tippelt (l.) und Stephan Weil (r.) während der Führung durch die Produktionsstätten der Glashütte Noelle + von Campe.


Weiter ging Weils Reise anschließend in Richtung Boffzen zur Glashütte Noelle + von Campe. Geschäftsführer Peter Sasse berichtete Stephan Weil und Sabine Tippelt von der erfolgreichen Arbeit des Unternehmens in den vergangen Jahrzehnten und den bisher getätigten Investitionen am Standort Boffzen. Sasse schlug aber auch kritische Töne an. Besonders die Verkehrsanbindung des Landkreises sei für ein exportorientiertes Unternehmen wie seines, äußerst nachteilig. Sabine Tippelt verwies daher am Rande des Besuches noch einmal darauf, dass sie bereits seit geraumer Zeit mit allen Entscheidungsträgern im Gespräch sei, um zum Beispiel den Ausbau der B3 im 2+1 System schnellstmöglich angehen zu können. In Punkto Energiewende waren sich die Politiker und Sasse ebenfalls einig. Nämlich darin, dass sie noch lange nicht fertig ist.

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Stephan Weil und Sabine Tippelt im Gespräch mit Thomas Strebost (m.).

Nach einem entspannenden Mittagessen ging es dann für den Tross weiter zur Firma Heller Leder in Hehlen. Der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Thomas Strebost, erklärte den Gästen die einzelnen Produktionsschritte, die Leder durchläuft, bevor es seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zugeführt wird. Abnehmer der Produkte der mehrfach ausgezeichneten Gerberei aus Hehlen, sind vor allem die Schuh- und Automobilindustrie. Nach dem informativen Firmenrundgang informierten sich Weil und Tippelt in einem persönlichen Gespräch mit Strebost über die grundsätzliche Aufstellung des Unternehmens. Hierbei kamen – wie zuvor schon bei Noelle + von Campe – die Transportproblematik und die Energiewende zur Sprache. Aber auch die Schaffung neuer Exportmärkte und bürokratischer Unsinn, spielten eine Rolle in der Diskussion.

Bevor sich Stephan Weil gegen Abend mit zahlreichen anderen aufmachte, den Landkreis im Laufschritt zu erkunden, hatte der Spitzenkandidat der anwesenden Presse seine Visionen für Südniedersachsen und den ländlichen Raum erklärt. „Wir müssen junge Leute wieder begeistern hier zu leben“, sagte Weil. Dazu gehören aus seiner Sicht besonders Investitionen in Bildung. „Daher kann auch ein reiner Sparkurs nicht der richtige Weg sein“. Besonders Unternehmen, die alle Nachwuchskräfte brauchen, hätten ein großes Interesse daran, dass Südniedersachsen kinderfreundlicher wird, um dem demographischen Wandel Herr zu werden. Die Verbesserung der finanziellen Situation von Land und Kommunen, ist für solche Investitionen – auch wenn sie sich mit Umschichtungen finanzieren lassen – eine Grundvoraussetzungen. Deswegen nennt der Hannoveraner Oberbürgermeister auch Themen wie die Erhöhung des Spitzensteuersatzes oder die Vermögenssteuer.

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Angela Schürzeberg, Sabine Tippelt und Stephan Weil mit dem Betreiber des Fahrradverleihs, Özcan Aslaner (m.).

Der schon obligatorische Lauftreff am Ende seiner Bereisungen führte Stephan Weil vom Johannismarkt in Holzminden zum Freibad nach Bevern. Auch hier wurde er von zahlreichen Läuferinnen und Läufern und einigen Fahrradfahrern begleitet. Manche hatten sich erst ganz kurzfristig entschieden, bei den hohen Temperaturen doch lieber zwei Rädern statt den Füßen zu vertrauen.

Der Abend klang schließlich mit einem gemütlichen Grillen am Dorfgemeinschaftshaus in Kirchbrak aus, bei dem auch das in Gewitter umgeschlagene Wetter der guten Stimmung unter den über 100 Teilnehmern keinen Abbruch tat.

Die hiesige Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt wertete den Tag als großen Erfolg für die SPD im Landkreis Holzminden und in ganz Niedersachsen. „Man hat heute sehr deutlich gesehen, dass Stephan Weil ein hervorragender Ministerpräsident werden kann. Sein Engagement und sein großes Interesse an den Menschen und ihren Problemen, seine detailreichen Kenntnisse in allen Feldern der Politik, machen ihn zu einem tollen Spitzenkandidaten. Mit Stephan Weil als Ministerpräsident werden wir dafür sorgen, dass unsere Region und der ländliche Raum allgemein, ab 2013 wieder mehr Gewicht in der Landespolitik erhalten wird“.