Das neue Schuljahr 2019/2020 steht in Niedersachsen bevor: Für rund 824.800 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen beginnt nach den Sommerferien heute wieder der Unterricht. Dazu starten viele Schulanfängerinnen und Schulanfänger in ihre schulische Laufbahn: Im 1. Schuljahrgang an Grundschulen und Förderschulen werden rund 73.000 Schülerinnen und Schüler erwartet. Im Vorjahr wurden insgesamt 70.000 Kinder eingeschult.

Die Versorgung an Grundschulen und Gymnasien wird landesweit durchschnittlich rund 100 Prozent erreichen, so dass diese Schulformen erneut die am besten versorgten sein werden. Insbesondere im Haupt- und Realschulbereich sowie an den Förderschulen bestehen aber weiterhin erhebliche Herausforderungen. Daher legt das Kultusministerium derzeit ein Sonderprogramm „Starke Sek I-Schulen“ auf. Das Programm wird auch von der heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen. „Die Lehrkräfteversorgung ist nicht in allen Regionen Niedersachsens zufriedenstellend. Um hier nachzubessern, wird vom Niedersächsischen Kultusministerium das Sonderprogramm ‚Starke Sek I-Schulen ‘ aufgelegt. Es soll aus zwei Säulen bestehen“, so Tippelt.

Dazu zählt ein Modellprojekt, das in mindestens fünf Regionen in Niedersachsen, die unter einem Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern leiden, gestartet wird. Im Modellprojekt sollen viele Schritte unternommen werden, um die Attraktivität des Lehrerberufs in der niedersächsischen Region zu erhöhen. Im Modellprojekt wird u. a. einen Flächenprämie für Lehrkräfte geprüft, die in die Modellregionen gehen. Darüber hinaus baut das Sonderprogramm in einer zweiten Säule auf landesweiten Maßnahmen auf, um die Unterrichtsversorgung in ländlichen Regionen weiter zu verbessern. Hier ist u. a. vorgesehen, Gymnasiallehrkräften, die sich für drei Jahre verpflichten, an einer Sek I-Schule zu unterrichten, im Gegenzug eine Stelle an einem Gymnasium zu versprechen. Auch der Quereinstieg soll weiter erleichtert werden. „Es wäre auch für Holzminden eine große Chance, zu den fünf ausgewählten Regionen zu gehören, um die Unterrichtsversorgung im Landkreis Holzminden und den dazugehörigen Gemeinden zu verbessern und sicherzustellen“, so Tippelt. „Deshalb würde ich auch eine Flächenprämie für Lehrerinnen und Lehrer begrüßen, die in die Regionen gehen. Darüber hatte ich bereits bei einem Treffen mit Kultusminister Tonne und Elternvertretern in Holzminden gesprochen, deshalb freut mich die Aufnahme dieses Punktes in das Sonderprogramm insbesondere. Aber auch von dem Punkt ‚Distanzlernen‘ verspreche ich mir für die Zukunft viel. Hier soll die Digitalisierung den Unterricht per Videokonferenz- und Onlinesystemen sicherstellen. Der mit Ende der Sommerferien beginnende DigitalPakt Schule stellt dem zukünftigen Lernen auch in den ländlichen Regionen die benötigten Mittel zur Verfügung.“

Mit den Bundesmitteln des DigitalPakt Schule in Höhe von 470 Millionen Euro, sowie zusätzlichen Landesmitteln in Höhe von 52 Millionen, stehen in Niedersachsen insgesamt 522 Millionen Euro für die digitale Ausstattung von Schulen zur Verfügung. Schulen in der Region Holzminden profitieren mit 730.000 Euro von der Investition. Daneben können noch weitere bis zu 4,3 Millionen Euro für Schulen im Landkreis Holzminden und den dazugehörigen Gemeinden beantragt werden. Dies ist das bis dato größte Investitionsprogramm für die digitale Bildung.