Bevern. In der übervollen Kaffeestube am Beverbach stießt die parteilose Landratskandidatin Margrit Behrens-Globisch von SPD, UWG und Grünen auf ein reges Interesse interessierter Besucher. Nachdem sie ihre Führungs- und Leitungserfahrung größerer Verwaltungseinheiten als Volljuristin dargestellt hatte, stellte sie sich bei Kaffee und Kuchen den Fragen der Gäste. Thema waren eine bessere Vermarktung des Schlosses Bevern im Kulturangebot des Kreises sowie die Vernetzung mit weiteren kulturellen und touristischen Angeboten. „Als Schlossfreundin ist es mir ein Herzensanliegen, das Kulturelle Erbe im Kreis zu pflegen und zu fördern. Bei Kultur sollte man genauso wenig kürzen wie bei Angeboten der Jugendhilfe oder im sozialen Bereich“, so Behrens-Globisch.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Kreistag wollte ein Besucher ein klares Statement zum Umgang mit der AfD haben. Behrens-Globisch schloß unter großem Applaus „jegliche Zusammenarbeit oder Schielen auf Mehrheiten mit dieser fremdenfeindlichen und menschenverachtenden Partei eindeutig aus. Sie stehe für einen weltoffenen, demokratischen Landkreis.“ Die anwesenden Landtags- und Kreistagsabgeordneten Sabine Tippelt und Christian Meyer schlossen sich dem an. „Wir erwarten aber auch ein ähnlich klares Statement zu Mehrheiten mit Stimmen der AfD vom Gegenkandidaten Michael Schünemann“, so Tippelt. Dieser müsse ebenfalls ausschließen, dass er mit den Stimmen seiner Unterstützer CDU, FDP mit der AfD Mehrheiten im Kreistag bilden wolle. Sollte er gewählt werden, hat er allein mit CDU und FDP keinerlei Mehrheiten, sondern nur mit der AfD. „Wir wollen eine schwarz-gelb-braune Zusammenarbeit im Kreis verhindern. CDU und FDP haben bereits mehrfach die Stimmen der AfD im Kreistag für andere Mehrheiten genutzt und etwa in der Dezembersitzung Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Kreis abgelehnt oder von der Tagesordnung genommen. Diese Kreistagsmehrheiten von CDU und FDP waren nur mit den Stimmen der AfD möglich. Wir schließen aus auch nur heimlich Mehrheitsbeschlüsse oder Wahlen durch Unterstützung der AfD bilden zu wollen,“ erklärte Christian Meyer.

Andere Besucher sprachen auch die Umsetzung der Naturschutzvorgaben der EU an, hier sei der Landkreis deutlich im Verzug. Margrit Behrens-Globisch betonte, dass die Rechtslage eindeutig ist und weitere Verzögerungen zu hohen Strafzahlungen durch die EU führen werden. Außerdem sei in Kooperation und durch Förderprogramme vieles möglich um die Situation auf dem Land und in den Dörfern zu verbessern. Sowohl die Breitbandförderung als auch das Einwerben von EU-, Bundes- und Landesmitteln für den Landkreis werde bei ihr mit ihrer Erfahrung höchste Priorität haben. „Wir wollen nicht abgehängt sein, sondern nach vorne.“ Dazu gehöre auch die verbesserte Kooperation mit dem Landkreis Höxter. Sowohl mit dem Zukunftszentrum, als auch mit der Kooperation der Berufsschulen sei hier viel erreicht. „Besser wir treten zusammen gegenüber den Landesregierungen auf als Gegeneinander. Wir sind eine Weserberglandregion“, so Behrens-Globisch.