Seitens des Finanzministeriums gibt es offenkundig Überlegungen die Verwaltungsstruktur der Finanzämter in Niedersachsen zu verschlanken. Kern der geplanten Veränderungen ist die Reduzierung von Leitungsfunktionen. So soll beispielsweise das Holzmindener Amt durch die Hamelner Behörde geleitet werden.

Ich bedauere sehr, dass mit den angestrebten Veränderungen überwiegend nur Südniedersachsen getroffen wird, so die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt.

Wir können nicht die vorhandene Infrastruktur der Landesbehörden in der Fläche ausdünnen und schwächen und gleichzeitig von einer Förderung des ländlichen Raumes sprechen, verschärft Sabine Tippelt den Unmut über das Vorgehen der Landesregierung. Weiter führt sie aus, dass es kein guter Stil ist, die einzelnen Abgeordneten erst im Nachhinein zu informieren. Zum Pressebericht der heutigen TAH-Ausgabe, in der ihr Kollege Uwe Schünemann von einer Verbesserung beim Bürgerservice, durch die Zusammenlegung der Ämter spricht, bezieht Tippelt wie folgt Stellung. „Ich kann in einer möglichen Zusammenlegung beim besten Willen keine Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger sehen. Die 920.000 Euro, die erst im Frühjahr in das Finanzamt Holzminden geflossen sind, sehe ich als Stärkung des Amtes und Verbesserung der Bürgerfreundlichkeit“, so Tippelt.

„Darüber hinaus erachte ich die Vorgehensweise des Finanzministeriums für nicht zielführend, da offensichtlich die betroffenen Behördenleitungen und Standortkommunen keine Beteiligung erfahren haben“, ergänzt Sabine Tippelt.

Die Forderung der heimischen Landtagsabgeordneten ist, entsprechend des Koalitionsvertrages der Erhalt aller Finanzamtsstandorte. Weiter sollte es auch eine Standortgarantie für die Beschäftigten und eine konkrete Zusage über die weitere kontinuierliche Ausbildung vor Ort geben.