Auf Einladung von Sabine Tippelt waren Expertinnen und Experten für digitale Bildung bei der SPD-Landtagsfraktion zu Gast. Die Ergebnisse aus Forschung und Praxis wurden vorgestellt von
• Prof. Dr. Alexandra Engels, Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen
HAWK Standort Holzminden, Direktorin des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter
• Andreas Hölzchen, Schulleiter der BBS Holzminden
• Mark Diederich, Leiter der IHK Geschäftsstelle Hildesheim
• Arne Welsch Geschäftsführer des Instituts für Lerndienstleistungen an der FH Lübeck

Den interessierten Abgeordneten wurde mit dem Vortrag und der anschließenden Diskussion das Thema „Attraktivitätssteigerung dualer Berufsausbildung durch digitale Lernszenarien in ländlichen Räumen“ erläutert. Im Kern geht es um die Erprobung und Anwendung von digitalen Lernformaten (Blended Learning) an Berufsschulen speziell in ländlichen Räumen.

Damit ist es möglich Einzel- und Gruppenarbeiten ortsunabhängig über digitale Medien, wie z.B. Videokonferenzen durchzuführen. Vor dem Hintergrund teils weiter Wege zur Berufsschule in ländlichen Regionen wird hier eine große Erleichterung für Berufsschülerinnen und – schüler erreicht. Die Ziele sind, ein flächendeckendes Angebot berufsschulrelevanter Ausbildung zu sichern, die duale Berufsausbildung attraktiv zu machen, Mobilitätsbarrieren zu senken und digitale Kompetenzen zu vermitteln.

Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. So berichten die Schülerinnen und Schüler, dass sie sowohl bei digitalen Kompetenzen als auch bei Allgemeinbildung große Fortschritte gemacht haben. Außerdem wird mit digitalen Methoden die erforderliche Selbstdisziplin und Eigenverantwortung gefördert. Auch die Fähigkeiten zur gemeinsamen Problemlösung und Teamarbeit seien gestiegen.

Die Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer sind ebenfalls positiv, unterschiedliche Lerntypen können besser gefördert und Wissen vielfältig präsentiert werden. In der anschließenden Diskussion wird betont, dass es wichtig ist, dass Berufsschulen und Hochschulen ihre eigenen Lernmaterialien entwickeln können müssen, statt auf allgemeine Standardprodukte zurückzugreifen. Auch die Ausbildung zum Lehramt müsse verstärkt digitale Kompetenzen beinhalten.

Aus Sicht der Wirtschaft wird die Einbindung digitaler Lernszenarien in die Ausbildung sehr begrüßt. Die Situation am Ausbildungsmarkt kann dadurch an mehreren Punkten verbessert werden. Die Attraktivität von Ausbildungsgängen wirke einer sinkenden Zahl von Auszubildenden entgegen, was letztlich der ganzen Region zugutekomme. Die Wege von und zu Berufsschulen, die häufig nicht mit dem ÖPNV erreichbar seien, sind für manche potentiellen Bewerber bisher ein Ko-Kriterium sich für eine Ausbildung zu entscheiden. Hier kann digitales Lernen eine praktikable Lösung sein, Mobilitätsbarrieren zu verringern.

„Digitale Lernszenarien bieten für alle Beteiligten eine tolle Chance die Ausbildung im ländlichen Raum attraktiv und modern zu gestalten. Ich unterstütze die Initiative daher ausdrücklich, so Sabine Tippelt abschließend.