Sabine Tippelt war am Donnerstag, den 28.07.2016 zusammen mit Ministerin Cornelia Rundt im Wahlkreis Holzminden unterwegs. Es standen Besuche des Albert-Schweitzer-Familienwerks und Evangelischen Agaplesion Krankenhauses Holzminden, eine Übergabe von Förderbescheiden an lokale Bürgermeister, eine Besichtigung des Mehrgenerationen-hauses in Eschershausen sowie beim Sozialtherapeutischen Zentrum Rehse in Bodenwerder auf dem Plan. Abgerundet wurde der Tag bei einer abendlichen Podiumsdiskussion mit Bürgern in der Kulturmühle Buchhagen.

Der erste Termin des Tages fand im Albert-Schweitzer-Therapeutikum (AST) in Holzminden statt. Das Vorstandsmitglied Edda Contenius begrüßte die Politiker und erzählte über die Vergangenheit und Zukunft des Therapiezentrums. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe noch zu Lebzeiten Albert Schweitzers im benachbarten Uslar begonnen, und schließlich wurde das Grundstück am jetzigen Standort gekauft. Hier können auch moderne Therapieansätze verfolgt werden: das AST verfügt nicht nur über eine eigene Stuntschule, die den Jugendlichen Disziplin abfordert, und eine Reithalle mit zwei Therapiepferden, sondern auch ein Kinderdorf / integrativen Kindergarten, und behandelt Kinder und Jugendliche, die an posttraumatischen Belastungsstörungen und Burn-Out-Syndromen leiden.

Ab Oktober stehen umfangreiche Baumaßnahmen an. Unter anderem soll die Reithalle umgebaut werden, sodass weitere Therapieplätze geschaffen werden können. Derzeit verfügt das Therapeutikum über 24 stationäre Betten und behandelt ca. 500 ambulante Patienten im Jahr. Mit dem Neubau werden 13 weitere Plätze geschaffen, die ebenerdig und behinderten-gerecht geplant sind. Die Erweiterung ist erforderlich geworden, da sich das AST auch über die Landkreisgrenzen hinaus großer Beliebtheit erfreut und einen zunehmend größeren Einzugsbereich hat. So kommen viele Patienten aus den Regionen Hannover, Hildesheim/Alfeld, Göttingen und dem benachbarten Landkreis Northeim.
Für das Bauvorhaben konnte Cornelia Rundt in der Gesprächsrunde staatliche Förderungen in Höhe von rund 2 Millionen Euro in Aussicht stellen. Der Planungsausschuss, der über die Verteilung auf die beworbenen Institutionen entscheidet, wird am 23. August tagen. Bei einem anschließenden Rundgang über das Gelände konnten sich Sabine Tippelt und Cornelia Rundt davon überzeugen, wie gut die Förderungen beim Albert-Schweitzer-Therapeutikum angelegt sind.

Die Abendveranstaltung zum Thema „Gut leben im Alter im Landkreis Holzminden“ in der Kulturmühle wurde mit einem Vortrag von Ministerin Cornelia Rundt begonnen, in dem sie sich mit der wandelnden Lebensqualität der Generation 60+ auseinandersetzte. Schwerpunkte bildeten die Themen „Altersarmut“ und „Wohnen und Pflege im Alter“.
Dabei führte Ministerin Rundt einige Beispiele für Benachteiligungen von Frauen an, die sie abstellen wolle. Beispielsweise erhielten Frauen nur knapp über die Hälfte der Rentenbeträge der Männer, was auch durch die Verabschiedung der „Mütterrente“ nicht verbessert werden konnte. Von der Altersarmut seien Frauen daher viel häufiger betroffen als Männer.
Bei dem Thema „Wohnen und Pflege im Alter“ konnte Ministerin Rundt die Bemühungen der rot-grünen Landesregierung aufzeigen, die Lebensqualität der Bürger im Alter zu verbessern. So wurde erst kürzlich ein neues Nds. Heimgesetz verabschiedet, das innovative Wohnformen, wie Senioren-WGs, ermöglicht und fördert. Zudem gäbe es Reformvorhaben im Bereich der pflegerischen Ausbildung, da „gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte der wesentliche

Erfolgsfaktor für hohe Pflegequalität und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“ seien, so Ministerin Rundt. Dazu zähle auch, gemeinsam mit den Kranken- und Pflegekassen darauf hin zu wirken, dass das Pflegepersonal eine einheitliche, gerechte Entlohnung erhalte, die den anderen Bundesländern nicht nachstehe. Das erklärte Ziel der Regierung sei also ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag Soziales.
Im Anschluss an den Vortrag von Ministerin Rundt fand eine Podiumsdiskussion mit Marie-Luise Niegel, Bürgermeisterkandidatin für die Samtgemeinde Bodenwerder, dem Pflegedienstleister Stefan Rehse, sowie Ministerin Cornelia Rundt statt, bei dem die zahlreich erschienenen Bürger die Möglichkeit hatten, persönliche Fragen zu stellen.