Beim zweiten Demografiekongress der Landesregierung mit dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten" am Dienstag in Hannover hat Niedersachsens Ministerpräsident Ste­phan Weil den demografischen Wandel als eine der größten Herausforderungen, gleichzeitig aber auch als Chance für das Land bezeichnet. Einfache Lösungen gebe es nicht, notwendig sei ein gemeinsames Vorgehen von Staat und Gesellschaft.

Niedersachsen lebende junge Menschen mit guten Rahmenbedingungen dazu zu motivie­ren, mehr Kinder zu bekommen und dafür zu werben, dass junge Familien ins Land kom­men. Auch Zuwanderern aus aller Welt könnten und müssten in Niedersachsen gute Per­spektiven angeboten werden.
Zum anderen, so Weil, gehe es darum, den bereits deutlichen Auswirkungen des demografi­schen Wandels mit vielfältigen Maßnahmen zu begegnen. Deshalb führe die Landesregie­rung, so Weil, im „Zukunftsforum Niedersachsen" des Niedersächsischen Demografiebeirats einen breiten gesellschaftlichen und fachübergreifenden Dialog mit starken Partnerinnen und Partnern.
Seit Anfang 2014 arbeiten 35 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, Vereinen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen in dieser In­stitution zusammen. Dabei wurde die Expertise von rund 120 Personen in neun Arbeitsgrup­pen genutzt.

Bei der Übergabe der Handlungsempfehlungen des ersten Arbeitszyklus' des Demografie­beirats an den Ministerpräsidenten erläuterte der Vorsitzende Professor Axel Priebs die Ar­beitsweise des Gremiums. Aufgabe der Mitglieder sei, Konzepte für ausgewählte demogra­fierelevante Lebens- und Politikbereiche zu entwickeln. Angesichts bereits existierender wis­senschaftlicher Analysen zur Demografie-Entwicklung liege der Arbeitsschwerpunkt darauf, Beispiele guter Praxis zu erheben und zu analysieren, so Priebs. Im ersten Jahr hätten die Themen Mobilität und Bildung im Mittelpunkt gestanden. Das Ergebnis seien rund 50 ausge­wählte Projekten und Vorhaben sowie eine geplante Datenbank. Sie sollen als Handlungs­empfehlung für die Landesregierung, gleichzeitig aber auch Akteurinnen und Akteuren vor Ort An­regungen und Impulse geben. Dazu gehören beispielsweise die Mobilitätsmodelle „moobil+" im Landkreis Vechta und die Mobilitätszentrale Weserbergland in Hameln oder auch die Bil­dungsprojekte „Interkulturelle Elternmoderatorinnen und -moderatoren" (an Standorten in Hannover, Braunschweig und Cloppenburg) und Kombi-Landschaft (Kommunale Bildungs­landschaft) Hildesheim.

Ministerpräsident Weil bedankte sich bei den Akteurinnen und Akteuren, die aus unter­schiedlichen Perspektiven und mit gebündeltem Knowhow gemeinsam Lösungsansätze erar­beitet hätten. Der Bericht zeige, dass die Neuausrichtung der Niedersächsischen Demogra­fiestrategie auf gutem Weg sei. Mit dem Thema „Starke Städte und lebendige Dörfer in den ländlichen Räumen" geht das Zukunftsforum nun in die nächste Phase seiner Arbeit.

Die Handlungsempfehlungen des Zukunftsforums finden Sie auf der Website der Landesregierung unter http://www.stk.niedersachsen.de/startseite/themen/demografie/2-demografiekongress-der-niedersaechsischen-landesregierung-133878.html