Tippelt: Strukturvielfalt schafft Lebensräume – gesunde Gewässer im Landkreis Holzminden fördern

Auch in diesem Jahr stellt das Land Niedersachsen mit rund 6 Millionen Euro wieder umfangreiche Fördermittel für den Schutz und die Entwicklung der Fließgewässer zur Verfügung. „Viele Tier- und Pflanzenarten sind auf eine mannigfaltige Struktur in den Gewässern, Ufern und Auen angewiesen", sagt Sabine Tippelt, „Mit dem Fließgewässerprogramm leistet die Niedersächsische Landesregierung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Natur.“

Die Wasserrahmenrichtlinie der EU, die einen intakten Zustand der Gewässer und ihrer Randbereiche fordert, wird mit den neuen Projekten unterstreicht und unterstützt.

Damit sich naturnahe Artenbestände erhalten oder auch wieder neu entwickeln können, muss die dazu nötige Strukturvielfalt vorhanden sein, die jedoch in den technisch ausgebauten Gewässern oft nicht mehr ausreichend gegeben ist.

Das Fließgewässerprogramm zielt daher darauf ab, neben dem Bau der sogenannten "Fischtreppen" als Wanderhilfe an Stauwehren insbesondere auch Maßnahmen zu fördern, die vielfältige Gewässerstrukturen schaffen. Je nach Art, Lebensstadium, Jahreszeit und weiteren Faktoren haben die verschiedenen Arten durchaus unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum.

Im Landkreis Holzminden sind folgende Projekte geplant:

Maßnahme: Umbau des Wehr Kirchbrak

Gewässer: Lenne, Oberlauf mit Mittellauf

Gemeinde: Bodenwerder-Polle

Förderbetrag: 22.500 Euro

Maßnahme: Verlegung der Wispe Talmitte

Gewässer: Wispe, Oberlauf

Gemeinde: Delligsen/Leineverband

Förderbetrag: 18.000 Euro

Maßnahme: Durchgängigkeit der Wispe am Wehr in Delligsen(FCH)

Gewässer: Wispe

Gemeinde: Delligsen/Leineverband

Förderbetrag: 18.000 Euro

Im wassereichen Land Niedersachsen sind die Fließgewässer ein wesentliches Element der heimischen Umwelt. Sie gliedern die Landschaft, stellen Wanderkorridore dar und sind mitsamt ihrer Ufer und Auen selbst auch wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Wichtig ist dabei eine enge räumliche Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche, damit die Tiere schnell zwischen den unterschiedlichen Teillebensräumen wechseln können.

Hintergrund: Das seit 1992 bestehende und kontinuierlich weiterentwickelte Fließgewässerprogramm dient heute der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Diese sieht vor, dass sich die Gewässer unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen in einem intakten Zustand befinden und möglichst naturnahe Bestände ihrer typischen Flora und Fauna aufweisen. Der erste von insgesamt drei Bewirtschaftungsphasen endet 2015, zwei weitere folgen bis 2027.