Maikundgebung2

Auch in diesem Jahr war die DGB-Maiveranstaltung in Holzminden gut besucht. So fanden sich am Mittwoch über 200 Menschen auf dem Marktplatz ein um an diesem bunten Mix aus gewerkschaftlicher Information, Gemeinschaftsgefühl und Geselligkeit teilzunehmen.

Der DGB-Kreisvorsitzende Bernd Kleimann nahm die Begrüßung vor und dankte zunächst allen Helferinnen und Helfern und grüßte die Einzelgewerkschaften ver.di, IG Metall und IG BAU, sowie den ACE und das Bündnis gegen Rechts. Darauf folgte eine Schweigeminute für Reinhold Schultert und den am Freitag getöteten Landrat Rüdiger Butte. Inhaltlich machte Kleimann deutlich, dass die Initiativen des DGB Kreisverbandes weiter verstärkt werden sollen, so soll zum Beispiel der Holzmindener Ostermarsch ebenso traditionell werden wie die Maiveranstaltung, außerdem wolle man sich aktiv am Bündnis gegen Rechts beteiligen.

Gewerkschaftssekretär Thilo Jahn von der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim berichtete anschließend über die aktuelle Situation bei Stiebel Eltron und wies darauf hin, dass sich die IG-Metall- Vertrauensleute dafür einsetzen, dass Stiebel Eltron in den Flächentarif der Metallindustrie zurückkehrt. Für Jahn ist es nicht nachvollziehbar, dass bei Stiebel Eltron so schlechte Arbeitsbedingungen bestehen. Eine Rückkehr in den Flächentarif sei für die Region unglaublich wichtig, so Jahn abschließend.

Eine Abrechnung mit der Bundes- und Europapolitik der Bundesregierung kam dann vom DGB-Bezirksvorsitzenden Hartmut Tölle. Das kapitalistische Finanzsystem sei eine Bedrohung für eine solidarische Gesellschaft und die Euro-Krise sei keine Staatsschuldenkrise, sondern das Ergebnis von skrupellosen Managern, krimineller Energie und staatlicher Unfähigkeit. Weiter übte Tölle scharfe Kritik an Steuerhinterziehern. Wer Millionen oder Milliarden ins Ausland schafft ist ein Verbrecher und gefährdet das Allgemeinwohl. Solchen Menschen muss das Handwerk gelegt werden. Deutliche Kritik gab es auch an der Rente mit 67, die in Tölle’s Augen Altersarmut fördert und an der Leiharbeit, die Lohndumping ermöglicht und zunehmende geregelte Beschäftigungen verdrängt. Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro sei von immenser Wichtigkeit um Ausbeutung effektiv zu verhindern.