Die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt besuchte vergangene Woche in Holzminden die Schäfer Transport GmbH und das Campe Gymnasium. Begleitet wurde sie dabei von Mitgliedern der SPD – Rats- und Kreistagsfraktion.

Holcampe
Zu Gast im Campe Gymnasium

„Begonnen hat alles 1988 mit einem LKW. Heute haben wir 25 Fahrzeuge und 35 Mitarbeiter“, erzählt Gründer und Geschäftsführer Herbert Schäfer. Der ehemalige Fahrer von Stiebel – Eltron hat das Unternehmen in den letzten 25 Jahren zu einer äußerst erfolgreichen Spedition geformt. Schäfer bietet seinen Kunden heute nicht nur den Transport verschiedenster Waren und Güter, sondern auch logistischen Service im Bereich der Lagerung, Etikettierung und Kommissionierung. Zu diesem Zweck befindet sich auf dem 16.000 qm großen Firmengelände eine Lagerhalle mit viel Platz für die Produkte der Kunden. Herbert Schäfer und Nicole Semmelrodt, ebenfalls Geschäftsführerin, nutzten den Besuch von Sabine Tippelt aber nicht nur, um ihr Unternehmen vorzustellen, sondern auch um über aktuelle Probleme und Missstände zu sprechen. Dazu gehört unter anderem die Diskussion um die Lang – LKW oder Ökokombis, umgangssprachlich Gigaliner genannt. Aus der Sicht von Schäfer und Semmelrodt ist die Entscheidung gegen Lang-LKW eine politische und keine sachliche. „Diese neue Generation von LKWs ist eine große Unterstützung für den Menschen. Kameras, Abstandsmesser und Spurhalteassistenten sorgen dafür, dass diese Fahrzeuge wesentlich sicherer als alle bisherigen sind“, so Schäfer. Darüber hinaus schonen die Lang-LKW aufgrund ihrer größeren Ladekapazitäten die Umwelt. Eine besondere Verkehrsbehinderung scheinen sie auch nicht zu sein, denn „wir fahren schon seit April damit durch den Landkreis und ich wette es ist noch keinem von ihnen aufgefallen“, sagt Herbert Schäfer. An sein Plädoyer für die Ökokombis schloss er dann noch eines für seine Fahrer an, deren Image aus seiner Perspektive „unter der Grasnarbe“ liege. Es sei ihm ein großes Anliegen, dass das Bild des Kraftfahrers in Deutschland wieder besser werde, so Schäfer. Dabei geht es ihm besonders um Akzeptanz und Anerkennung für die geleistete Arbeit. „Einerseits verbrauchen die Deutschen 40 Tonnen Gebrauchsmittel pro Jahr, andererseits regen sie sich darüber auf, wenn genau diese Gebrauchsmittel in LKWs transportiert werden“, sagt Nicole Semmelrodt und deutet damit an, dass der Job des Berufskraftfahrers nicht nur aus familiären Gründen immer unattraktiver wird. Auch der Umgang mit Berufskraftfahrern und deren Bezahlung, sowie die aus Sicht der Spediteure unflexiblen Sozialvorschriften waren Gegenstand der anschließenden Diskussion.
Anschließend besuchte Sabine Tippelt das Campe Gymnasium. Dort wurde sie vom gesamten Schulleitungsteam um Direktor Georg Muschik begrüßt und durch die Schule geführt. „Diese Führung hat den großen Sanierungs- bzw. Neubaubedarf hier am Campe Gymnasium deutlich gemacht“, sagte Sabine Tippelt im Anschluss. Bis auf das Reuter – Gebäude ist keines realistischerweise sanierbar. Viele der Räumlichkeiten sind mit gespendeten Möbeln oder funktionalen Gegenständen ausgestattet. Muschik und sein Team präsentierten während der Führung allerdings nicht nur die teilweise schlechten strukturellen Bedingungen unter denen Lehrer und Schüler am Campe Gymnasium arbeiten. Es gelang ihnen auch zu zeigen, dass man trotz der Umstände sehr erfolgreich arbeiten kann. Das gute Zusammenspiel zwischen engagierten Lehrern und Schülern, trägt immer wieder Früchte, zum Beispiel im Rahmen von Projekten oder Ausstellungen. Aktuell entsteht in Zusammenarbeit mit amnesty international und Kirchen, ein Projekt zu Gewaltprävention. Außerdem ist es durch zahlreiche Neueinstellungen gelungen, die Unterrichtsversorgung auf 100 Prozent anzuheben. Die gesteigerten Schülerzahlen – mittlerweile sind es 910 – und die guten Prognosen sichern für die kommenden Jahre die Vierzügigkeit der Jahrgänge. Im Anschluss an die Führung hatte dann der Vorstand der Schülerfirma c´moi, bestehend aus Kim Rospond und Marvin Becker, die Gelegenheit, das Projekt und die zahlreichen Erfolge der Jungunternehmer vorzustellen. Das in jeder Hinsicht nachhaltig produzierte Parfüm der Schüler hat ihnen beim Landeswettbewerb der Schülerfirmen den Siegerpreis eingebracht. In Kürze reisen die Zwölftklässler zum „Bundesschülerfirmencontest“ nach Berlin. Abschließend präsentierte Schulleiter Muschik den versammelten Gästen die Entwürfe eines Architekturbüros für den Neubau der Schule. Im Zentrum der Planungen steht das alte Reuter – Gebäude, um das herum die neue Schule entstehen soll. Muschik erneuerte dabei nochmals seine Forderung an die Politik, zum Neubau der Schule zu stehen und ein Signal zu setzen, dass der Bau bald beginnen kann. Sabine Tippelt sagte – in ihrer Funktion als Kreistagsabgeordnete – dazu, dass „wir als Mehrheitsfraktion zu diesen Maßnahmen stehen. 2013 geht es los.“