Dritte Dialogveranstaltung von Sabine Tippelt in Stadtoldendorf

Dialog Ehrenamt2
Das "Haus am Eberbach" in Stadtoldendorf war gut besucht

Ein volles Haus bescherte das Thema „Ehrenamt“ der SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt. Sie hatte zur dritten Runde ihrer Dialogreihe mit den Bürgern in das „Haus am Eberbach“ eingeladen. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. .

Sabine Tippelt beleuchtete in Ihrer Eröffnungsansprache die verschiedenen Einsatzfelder von ehrenamtlich Tätigen und sprach die verschiedenen Facetten des Ehrenamtes an. Sie selbst ist seit vielen Jahren in etlichen Bereichen ehrenamtlich tätig. Was Ehrenamtliche alles leisten sei ihr durch diese eigenen Erfahrungen und durch ihre zahlreichen Kontakte im Rahmen ihrer politischen Tätigkeit sehr genau bekannt und könne gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden, so Tippelt.

Diesen Ausführungen stimmte der Referent des Abends, der ehemalige Innenminister des Landes Niedersachsen, Heiner Bartling nachdrücklich zu und er bedankte sich bei Sabine Tippelt, dass sie das Thema „Ehrenamt“ für eine Dialogveranstaltung ausgewählt habe.

„Das Ehrenamt ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält“, so Bartling. Dringend müsse es gelingen, dass ehrenamtliches Engagement Kontinuität habe. Es sei zu beobachten, dass viele Menschen, auch junge Leute, sich punktuell gerne engagieren. „Und dann ist es unsere Aufgabe, dass wir es hinbekommen, diese Menschen zu halten und zu integrieren“ ermutigte Bartling, Präsident des niedersächsischen Turnerbundes, die Anwesenden.

Eine wichtige Nahtstelle sei die zwischen Haupt- und Ehrenamt, führte der Referent an anderer Stelle aus, „und hier ist es häufig brisant: Es kann leicht zu Konflikten kommen und es ist wichtig, dass die Menschen im Hauptamt sich immer wieder bewusst machen, dass es ihre Aufgabe ist, Unterstützer für die Ehrenamtlichen zu sein.“ Sensibilität im Umgang miteinander sei wichtig. Die ehrenamtlich Tätigen müssten ihren Job ja nicht machen. Dies würde nicht immer von den Verantwortlichen aus Politik, Verbänden und Verwaltungen berücksichtigt. Sollte es Arbeitgebern am Verständnis für den ehrenamtlich engagierten Mitarbeite fehlen, müsse man deutlich machen, dass diese Mitarbeiter viele Zusatzkompetenzen in den Beruf mitbringen und häufig auch die Engagiertesten im Unternehmen seien. Im Arbeitsleben ein generelles Bewusstsein für das Ehrenamt zu schaffen sei wichtig und müsse auch in politischen Beschlüssen und Gesetzen transportiert werden. Bartling machte deutlich, dass die Vereine oft die Träger der Identität eines Ortes seien. „Verwaltungen sind heute Online erreichbar, Vereine aber sind immer vor Ort, als Personen erreichbar, Vereine haben immer Kontakt zu den Menschen“. Bartling appellierte an Verantwortliche in Politik und Verwaltungen, die Aufrechterhaltung und Förderung der Strukturen des Ehrenamtes sicher zu stellen, da diese für unsere Gesellschaft existenziell bedeutsam seien.
Mit der Forderung, die Sportstättenförderung von oft auftretendenden bürokratischen Hindernissen zu befreien, schloss er seine Ansprache.

Es folgte eine Leidenschaftlich geführte Diskussion, in der viele Themenkreise rund um die Problematik Ehrenamt und Politik/Verwaltung angesprochen worden. Die Besucher dieser Dialogveranstaltung repräsentierten das Ehrenamt im Landkreis Holzminden in all seinen Facetten und waren engagierte Gesprächspartner mit hoher Sachkompetenz. So kamen viele Punkte, Hinweise und Anregungen zur Sprache, die an die politischen Entscheidungsträger weitergeleitet werden sollen – sowohl im Kreistag als auch im Landtag. Ein großes Problem, das beispielsweise in nahezu allen Bereichen des Ehrenamtes vorhanden ist, ist die Nachwuchsgewinnung. Es sei manchmal schwierig, so die Erfahrung vieler Anwesender, in Kontakt mit den Jugendlichen zu kommen, um diese überhaupt für die ehrenamtliche Sache begeistern zu können. So wurde schließlich der Wunsch geäußert, ob nicht von zentraler Stelle aus Kontakt mit Jugendlichen aufgenommen werden könne, um durch Befragen zu erfahren, was diese sich von Vereinen und Ehrenamt wünschten, damit sie sich ein „Mitmachen“ vorstellen könnten. Diese Umfrage könne nicht jeder Verein alleine für sich durchführen, so waren sich alle einig und es kam die Idee, ob das nicht eine Aufgabe für die Kreisjugendpflege sein könne, an dieser Schnittstelle tätig zu werden.

Sabine Tippelt schloss die Diskussionsrunde mit der Einladung, sich auch weiterhin mit Wünschen und Problemen an sie zu wenden, damit sie sich entsprechend für Vereine, Verbände und die Ehrenamtlichen einsetzen könne.