Die Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit und Verkehr der SPD-Landtagsfraktion haben das Alfelder Werk der Firma Sappi besichtigt. Mit ihrem Besuch wollen sich die Landespolitiker einen Überblick über die Situation der Unternehmen in Niedersachsen verschaffen. Auf dem Programm stand am Nachmittag auch ein Besuch der Firma Contitech in Northeim.

Sappi2

Zur Besuchergruppe zählten neben dem Fraktionsvorsitzenden, Stefan Schostok, auch der stellvertretende Vorsitzende Gerd Will sowie die Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt und Markus Brinkmann. Der Bundestagsabgeordnete Bernhard Brinkmann informierte sich ebenfalls über die Situation des Alfelder Papierherstellers.
Begleitet wurden Sie von der Vorsitzenden des SPD Stadtverbandes aus Alfeld, Waltraud Friedemann, von Bürgermeister Bernd Beushausen, der stellvertretenden Bürgermeisterin Andrea Brodtmann sowie den Fraktionsmitgliedern Burkhard Thöne und Harald Schliestedt.

Sappi

„Die Papierindustrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Wirtschaftslage“ sagte Dr. Stefan Karrer, Geschäftsführer von Sappi Alfeld. Im Bereich der holzfrei gestrichenen graphischen Papiere belasten erhebliche Überkapazitäten den Markt. Sappi in Alfeld konzentriere sich jedoch zunehmend auf die Produktion von hochwertigen Spezialpapieren, beispielsweise für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie, so der Unternehmerchef. Etwa 60 % der Produktion fallen laut Karrer inzwischen in diesem Sektor an.

Im Jahr 2010 habe Sappi Alfeld den Netto-Umsatz auf 269 Millionen Euro steigern können. Das sei deutlich mehr als im Krisenjahr 2009. Mit 930 Mitarbeitern seien zuletzt etwa 300 000 Tonnen Papier produziert worden. 120 000 Tonnen Sulfitzellstoff werde pro Jahr bei Sappi aus größtenteils heimischen Buchen und Fichten hergestellt. Das eigene Kraftwerk decke den Energiebedarf des Unternehmens inzwischen zu 55 bis 60 %. Die firmeneigene Kläranlage besitzt eine Kapazität, die für eine Großstadt mit 400 000 Einwohnern ausreiche. Probleme bereiten allerdings die Energiekosten. Sollte es dort zu weiteren Preissteigerungen kommen, belaste dies das Unternehmen erheblich weiter, so Karrer.

Sappi3