Sorge um den Fortbestand des Finanzamtes!

Politiker formulieren eine Resolution.

Ist das Finanzamt Holzminden in seiner Existens gefährdet? Seit Überlegungen des niedersächsischen Innenministeriums kursieren, die Zahl der Finanzämter landesweit zu reduzieren, hat die Belegschaft Sorge um ihre Zukunft. Damit es erst gar nicht zu den befürchteten Streichungen kommt, haben sich die Beschäftigten gemeinsam mit Wilfried Kasten, dem Ortsvereinsvorsitzenden der deutschen Steuergewerkschaft, an die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) und Christian Meyer (Bündnis 90/die Grünen) gewandt. Sie wollen eine Resolution in den Kreistag einbringen, um die Landesregierung zum Umdenken zu bewegen.

"Wir als Gewerkschaft möchten die Finanzstruktur in Gänze erhalten" begründet Wilfried Kasten sein Engagement. "Ein Finanzamt vor Ort bedeutet auch Service für Bürger und Unternehmen." Im Gespräch sei die Streichung von 300 Stellen landesweit. Allein im Finanzamt Holzminden sind 101 Menschen beschäftigt, davon 85 in Vollzeit. "Daran hängen Familien."

Mit seinem Ruf nach Unterstützung stieß der Gewerkschaftsvertreter bei Sabine Tippelt und Christian Meyer auf offene Ohren. "Wir stemmen uns gegen eine Verringerung der Finanzämter in der Fläche" erklärte die SPD Abgeordnete Tippelt. "Wir sind im Kreis Holzminden gebeutelt genug."

Christian Meyer stimmt dem zu: "Wir können es uns nicht leisten, das Finanzamt zu verlieren." Die Einsparung durch Schließung von Standorten sei nur gering. Der Grünen-Vertreter spricht sich stattdessen dafür aus, mehr Betriebsprüfer einzustellen: "Dies würde höhere Einnahmen bringen und gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen." Gegen eventuelle Modernisierungen habe niemand etwas gesagt. "Unsere Finanzverwaltung ist permanent modernisiert worden", sagt Wilfried Kasten. "Wir in Holzminden haben alle Umstellungen immer frühzeitig mitgemacht." Nun fürchte man um den Fortbestand des Finanzamtes. "Wir machen uns Sorgen und wollen früh genug agieren."

Diese Argumente haben die Kreistagsfraktionen der SPD und der Grünen zu Papier gebracht und wollen die Resolution im Kreistag beschließen. "Eine Aufgabe des Standortes im Landkreis würde die Region schwer treffen und weitere Arbeitslosigkeit und Abwanderung verursachen" heißt es in der Vorlage. "Für Unternehmen und Bürger würde das weite Wege und eine zusätzliche Belastung bedeuten."