Anlässlich einer Rundreise am Dienstag, 4. Mai, durch das Emsland informierte sich der Arbeitskreis Wirtschaft und Verkehr der SPD-Landtagsfraktion über die Wachstumsregion Ems-Achse. Geschäftsführer Hermann Wocken informierte die SPD-Landtagsabgeordneten über die Entwicklung der Wirtschaftsregion Ems-Achse. Seit ihrer Gründung im April 2006 sei die Wachstumsregion Ems-Achse als eingetragener Verein organisiert.

Mit einem Regionalbudget ausgestattet mit 1,8 Mio. Euro soll ab Juni 2010 ein Maßnahmebündel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Region angeschoben werden. Der stellvertretende wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Stefan Schostok begrüßte diese Initiative und unterstrich die Notwendigkeit einer Internationalisierung von Praxisbezügen für Fachkräfte.
Wegen der eindeutig wirtschaftlichen Ausrichtung werde die Wachstumsregion Ems-Achse immer stärker als „Wirtschaftsverein“ wahrgenommen, so Hermann Wocken. Dies bringe auch die rasante Mitgliederentwicklung zum Ausdruck. Von den z. Z. 354 Mitgliedern sind 262 Unternehmen. Zudem sind 8 Wirtschaftskammern neben 22 Bildungseinrichtungen Mitglieder der Ems-Achse.
Im Hinblick auf die angestrebte Positionierung als europäische Förderregion wird im Hinblick auf die neue EU-Förderperiode ab 2014 eine größere demokratische Legitimation und damit verbunden eine stärkere regionalpolitische Aufstellung für notwendig erachtet. Deshalb haben der Vorstand der Wachstumsregion Ems-Achse und die Hauptverwaltungsbeamten der Ems-Achse unterschiedliche Modelle für eine neue Organisation der Wachstumsregion Ems-Achse diskutiert, die im Juni 2010 in Anlehnung an die Konzeption eines Zweckverbandes als GmbH umgesetzt werden soll

„In 2011 wird Enercon-Werk gebaut“

Ende 2008 kündigte die Enercon GmbH aus Aurich an, ein Werk zum Bau von Rotorblättern für Windkraftanlagen in Haren zu errichten. Nachdem es in den vergangenen Monaten still um das Projekt geworden war, sagte gestern der Harener Bürgermeister Markus Honnigfort: „Ich bin ganz optimistisch, dass Enercon an den Plänen festhält.“


Beim Besuch von vier SPD-Landtagsabgeordneten im Eurohafen ergänzte er: „Wir sind in guten Gesprächen mit Enercon.“ Die Flächen seien bereits in einer Größenordnung von vier bis fünf Hektar reserviert. Sie grenzen direkt an das Rothkötter-Kraftfutterwerk an. Honnigfort wörtlich: „Wir stehen in konkreten Verhandlungen, und in 2011 wird dann auch gebaut.“ Ursprünglich wollte der Windkraftanlagenhersteller sogar bereits Mitte 2011 mit 500 Beschäftigten die Produktion aufnehmen. Der Harener Bürgermeister ergänzte, dass der interkommunale Eurohafen zudem mit zwei weiteren Betrieben „aussichtsreiche Gespräche“ führt.
Die perfekte Logistikanbindung des Eurohafens als „Basis für die wirtschaftliche Entwicklung im mittleren Emsland“ werde noch dadurch verbessert, dass im Areal ein Lichtwellenleiter liegt. Hiermit werde Enercon in die Lage versetzt, eine direkte Standleitung von 10 Mbit ins Hauptwerk nach Aurich zu nutzen.
Um die verkehrliche Situation im rund 450 Hektar großen interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet zu verbessern, soll eine bessere Anbindung an die Bundesstraße 70 entstehen. Eine Möglichkeit wäre die Trasse „Im Industriepark“ bis zur B70 und dort mit einer Brücke anzubinden. Eine Brückenkonstruktion sei aber auch an der Zufahrt „Am Rögelberg“ denkbar.
Zu den Themen des Informationsgesprächs mit den SPD-Politikern gehörten auch zukünftige Infrastrukturprojekte. Holger Giest vom Wasser- und Schifffahrtsamt Meppen betonte, dass er „davon ausgeht, dass der Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals bis zum Mittellandkanal trotz der enormen Kostensteigerung auf 450 Millionen Euro in den kommenden sieben Jahren realisiert werde.
SPD-Landtagsabgeordneter Gerd Will nannte als weiteres Zukunftsprojekt den Ausbau der Europastraße 233 von Meppen bis Cloppenburg. Der Meppener Bürgermeister Jan Erik Bohling zitierte aus der neuesten Verkehrswirtschaftlichkeitsanalyse des Landes Niedersachsen. Danach komme nur ein durchgängiger vierspuriger Ausbau infrage.