Vorhandenes Potential optimal nutzen!
Landtagsabgeordnete informieren sich über Tourismusmarketing

Beeindruckt von der Vielfalt der Lüneburger Region zeigte sich die Sprecherin für Tourismuspolitik der SPD-Landtagsfraktion, Sabine Tippelt. Sie war auf Einladung ihrer Landtagskollegin Andrea Schröder-Ehlers (SPD) aus ihrem Heimatlandkreis Holzminden nach Lüneburg und Bleckede gekommen, um an verschiedenen Fachgesprächen teilzunehmen. Auch die Lüneburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze beteiligte sich an den Gesprächen zur öffentlichen Tourismusförderung und aktuellen Trends des Tourismusmarketing.

Erstes Ziel war das Lüneburger Rathaus, wo ein Informationsgespräch mit Jürgen Wolf, Geschäftsführer der Lüneburg Marketing GmbH, anstand. Hierbei ging es in erster Linie um Urlaubsgewohnheiten und die Vermarktung der Tourismusregion Lüneburger Heide, dem größten Reisegebiet mit den meisten Übernachtungen im Bundesland und einer Wachstumsrate von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einer Studie zufolge bevorzugen Urlauber in Niedersachsen nach dem klassischen „Badeurlaub“ vor allem „Urlaub auf dem Land“ und „Städtereisen“ – „das zeigt, über welches Potential wir verfügen“, so Jürgen Wolf. Urlaube erfolgten immer spontaner und kürzer, bei den Aktivitäten stehe Radfahren noch immer an erster Stelle – „Mit dem 912 Kilometer langen Lüneburger Heide-Radweg und 33 ausgeschilderten Touren sind wir hier gut aufgestellt.“ Eine Neuorganisation des Tourismusmarketing erfolgte vor einem Jahr mit der Vorlage eines Masterplans, den die Landkreise, die Städte der Region und die Landesregierung in Auftrag gegeben hatten, dieser sieht eine zentrale Vermarktungsagentur für die Heide vor und teilt das Gebiet in die Destinationen „Lüneburger Heide“ und „Elbtalaue“ auf. „Nicht alle Punkte des Masterplans treffen auf Zustimmung und es gibt hier auch weiterhin Diskussionsbedarf“, fasst die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers zusammen, „beide Teile der Region haben ihre eigenen Stärken und Zielgruppen, die es zu vermarkten gilt. Das schließt aber auch keine Kooperationen aus, zum Beispiel beim Radwegenetz – dem Radweg in der Heide und dem Elberadweg.“

Sommerreise Bleckede

Nach einem Rundgang durch die Hansestadt fuhren die SPD-Politikerinnen in die Stadt Bleckede, wo sie sich im Elbschloss mit Andrea Schmidt, Geschäftsführerin der Elbschloss Bleckede GmbH, und Axel Schlemann, Leiter für Marketing, Veranstaltungen und Tourismus, zu einer Führung durch die Ausstellung und zu einem weiteren Fachgespräch trafen. Informationen zum Biosphären-reservat Niedersächsische Elbtalaue als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung, der Elberadweg als einer der beliebtesten Radfernwege und die neue Ferienstraße – die Deutsche Storchenstraße – standen im Vordergrund dieser Gesprächsrunde. Die abwechslungsreiche Landschaft, kulturelle Veranstaltungen und eine breite Palette an erlebnisorientierten Umweltbildungsangeboten, dazu die Touristinformation, ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher an das Elbschloss Bleckede. Neue Zielgruppen ließen sich mit Themen wie Radtourismus, Elbe und Wassertourismus gewinnen, so Axel Schlemann, der die vor Ort maßgeschneiderten Entwicklungskonzepte für die Region „Elbtalaue“ positiv herausstellt: „Wir bündeln hier Kräfte und nutzen Synergieeffekte.“ Das sieht auch Schröder-Ehlers: „So wie Tourismus hier betrieben wird, hat er Zukunft – vorhandene Chancen werden optimal genutzt“, lobt die Abgeordnete und verweist darauf, dass Tourismus eine der Wachstumsbranchen darstellt – mit einem prognostizierten Anstieg von jährlich rund 3 Prozent.

Auch Sabine Tippelt unterstreicht die hohe wirtschaftliche Bedeutung von Fremdenverkehr und Naherholung, mit einem Anteil von rund 8 Prozent am Bruttoinlandsprodukt sei der Tourismus für Deutschland ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Kritik übt die tourismuspolitische Sprecherin aber an der Landesregierung: „Der Tourismus in Niedersachsen muss endlich besser gefördert werden – seit Jahren zieht sich die Regierung Wulff aus diesem wichtigen Bereich immer weiter zurück.“